Mittwoch, Mai 14, 2008

Kulinarisches Langzeitgedächtnis

Vorm Kühlschrank stehend bemerkte ich gestern, dass da noch eine volle Packung Eier verzweifelt auf ihren Verzehr wartet. Aber was tun, wenn einen zehn glückliche Eier von hoffentlich ebenso glücklichen Hühnern aus der eisigen Tiefe des Kühlschranks heraus anstarren? Allein schon der Gedanke an zehn Rühreier läßt einem ja das Cholesterin im Blut ausflocken (wobei ich aber von Doc Tom lernen musste, dass die Ernährung nur zu einem ganz kleinen Teil den Cholesterin-Haushalt beeinflusst und der Genuß von Eiern da im Grunde gar nichts tut ...). Aber wie ich da so vor einem meiner Kühlschränke stehe und über die körpereigene Chemie grübele bemerke ich ein wohlig warmes Gefühl der Erinnerung. Ganz unten in den tiefsten Tiefen meines kulinarische Langzeitgedächtnises kroch es langsam hervor. Da war doch was ....
Und plötzlich war es da: Eierschmier!! Dieses unglaublich wohlschmeckende semi-flüssige Konglomerat aus ...... ja und da war das Problem. Aus "was": das bekam ich noch gerade so zusammen: Eier, Speck, Mehl, Milch, Salz, Pfeffer, Muskat und natürlich, das darf ein native saarländisch Hobbykoch nicht vergessen, Maggi.
Problematischer ist da schon das wieviel. Aber ein Griff zum Telefon und Tante Hanne angerufen und durch geschickten Einsatz der verschiedensten Fragetechniken an die richtigen Mengen und die korrekten Reihenfolge des Einsatzes der Zutaten gelangt und es kann losgehen.
Wenige Minuten später lag sie dann vor mir auf einem Teller: seit rund zwanzig Jahren zum ersten Mal wieder in essbarer Nähe und was soll ich sagen:

Mannomann! Schmeckte das guuuut.

2 Kommentare:

Frau Schmidt hat gesagt…

GEIL. Lecker. Das muss ich auch mal wieder machen. Muss aber auch erst wieder meinen Papa fragen, wie es geht. :-)

Du musst auch erklären, dass eigentlich "Schmier" von schmieren kommt und im Saarland das fertig geschmierte Brot bezeichnet. Da die Eiermasse wie du schon sagst, relativ weich ist, lässt diese sich auf ein Brot schmieren und fertig ist die Eierschmier.

Wobei... nicht zu verwechseln mit "Sießschmier"... das wiederum bezeichnet kein fertiges Brot sondern Marmelade. Aber das verstehen soweiso nur Saarländer.

Ann von Neben hat gesagt…

Stöckchen *werf*

Los blog mal wieder!

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