Mittwoch, Mai 17, 2006

Hatte ich schon erwähnt, dass....

... ich Steaks liebe? Steaks in allen Zubereitungsvariationen. Der Ursprung der Steaks spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle -- wobei ich mit "Ursprung" jetzt eher das Spendertier als weniger den Verkäufer meine.

Was das Spendertier angeht kommen ja allerlei Spezies in Betracht: Rind, Kalb, Schwein, Lamm. Das sind so die üblichen Viecher, welche im allgemeinen stückchenweise auf saarländischen Grills und in gut gefetteten Eisenpfannen landen. Neuerdings tauchen hier aber immer öfter auch Teile von Strauss, Krokodil oder Känguruh auf. Wobei ich persönlich Känguruh nicht wirklich mag -- schmeckt imho wie'n alter Hirsch, der statt jung und überrascht an einer LKW-Stoßstange zu sterben von seniler Alterschwäche dahingerafft wurde. Seit einiger Zeit ist jedoch das Kamel mein Favorit: Hier in Saarbrücken gibt's das leider recht selten und bisher die einzige Quelle für Kamel-Steaks ist "Wongar - the australian steak house". Sollte man mal probiert haben. Es lohnt sich.

Der heutige Abend begnügt sich aber mit bodenständigerem: Steak aus der Hüfte eines glücklichen Rindes. Stell' ich mir hier die Frage, ob dieses Rind nun glücklich gelebt hatte oder ob es glücklich ist sein kurzes Leben zwischen den beiden Grillfläche meines 2.400-Watt-Kontaktgrill innerhalb von drei Minuten zu einem (für mich) glücklichen Ende zu bringen? Nein, die Frage stell ich mir nicht und kümmere mich stattdessen um eine unverschämt große Schüssel voll Feldsalat mit Ei, ausgelassenem Speck, Champignons und Croutons in einer feines Joghurt-Vinaigrette. Mag sein, dass der ein oder andere hier die Nase rümpft. Joghurt-Vinaigrette am Feldsalat? Ja, klar ... das muss sein und man sollte es mal probieren.

Aber zurück zum Ursprung der Steaks und des passenden Lieferanten. Der menschenauflaufverursachenden Sonderangebotslieferant Nr.1 bietet hier für tiefgekühlte Notfälle eine erstaunlich gute Qualität und einige Portionen davon sind in einem der Kühlschränke meiner Küche immer zu finden. Von diesen Notfällen mal abgesehen gibts für mich aber nur zwei angemessene Quellen anti-vegetarischer Genußmittel.

Die erste Adresse ist hier die Metzgerei unseres Dorfes. Norbert, der Metzger, bürgt fur gute Qualität und obwohl ich mich des öfteren mit den Verkäuferinnen über die Tatsache streite, dass sie keine Handschuhe tragen, ist die Qualität der angebotenen Wurst- und Fleischwaren über jeden Zweifel erhaben.

Die andere erste Adresse ist der Werksverkauf der Firma Schwamm ("Schwamm drüber" ... hehe). Dieser ist passenderweise in Saarbrücken am Lyoner Ring. Kein Scherz, die Straße heißt wirklich so. Muss ich den Nicht-Saarländern hier erklären, dass Fleischwurst im Saarland überlicherweise als "Lyoner" bezeichnet wird? Ring Fleischwurst -- Ring Lyoner -- Lyoner Ring. Hier möchte ich eine Warnung aussprechen: Wer Freitags im Büro sitzt und angesichts drohenden Sonnenscheins auf die Idee kommen sollte am Nachmittag noch schnell bei'm Schwamm vorbeizuschaun und einige Kilo Grillfutter für Wochenende und Schwenker zu besorgen ... lass es sein oder bring eine gehörige Portion Geduld mit. Diese Idee haben zeitgleich fast alle in Saarbrücken arbeitenden nativen Saarländer. Die Folge dessen sind Prügeleien vor der Fleischtheke, Haare raufende und wild um sich beisende Hausfrauen und angesichts ausverkaufter Bierschwenker weinend zusammenbrechende Männer. Ok, das ist ein klein wenig übertrieben .... nichts desto trotz ist es erstaunlich, was Freitags mittags in diesem Ladenlokal los ist.

Ich glaub ich geh diesen Freitag mal nur so zum Spaß hin ... schaun was los ist ;-)

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