Samstag, Juli 02, 2011

Schreiben und Zeichnen auf dem iPad mit dem Bamboo Stylus von Wacom

Heute fand sich in der Post der neue Bamboo iPad-Stylus welcher mir von Wacom netterweise zum Review bereitgestellt wurde.

Unboxing
Verpackt ist der Stylus in einem Karton dessen äußeres Design sich am Design aktueller Apple-Verpackungen orientiert. Die Verpackung ist mit 160x70x25 Millimeter angenehm klein, was wiederum wenig Verpackungsmüll bedeutet. Leider ist der Stift innerhalb der Verpackung mit einem Polypropylen-Blister fixiert, hier hätte Wacom sicher auch auf eine Fixierung aus wiederverwertbarem Karton zurückgreifen können. Ergänzt wird das ganze durch eine kleine achtsprachige Schnellstartanleitung. Hierin beschrieben ist die Möglichkeit den Stift zu personalisieren, es finden sich die technischen Daten wieder und einige Benutzungshinweise sowie die Bitte den Stylus über die Webseite von Wacom zu registrieren.


Aluminium
Der Stift ist rund 121 Millimeter lang (117 Millimeter ohne die flexible Schreibspitze) und hat einen Durchmesser von 9 Millimeter. Ein 10 Millimeter langer Aluminium-Schaft fasst die Schreibspitze und setzt sich fort in einem 75 Millimeter langen Kunststoff-Körper welcher eine angenehm weiche Happtik bietet. Am oberen Ende folgt wieder ein Aluminium-Schaft von 32 Millimetern Länge der mit einer gefasten Kante zum Ende hin abschließt. Ergänzt wird der Stift noch durch einen Clip von 4 Millimeter Breite und 31 Millimetern Länge.
Sowohl der Kunststoff des Griffbereichs, als auch das Aluminium des Stiftes haben eine satinierte Oberfläche, wodurch sich ein hochwertiger Gesamteindruck ergibt.

Halbkugel
Die eigentliche Schreibspitze ist halbkugelförmig mit einem Durchmesser von sechs Millimetern. Beim Schreiben auf dem iPad und einem üblichen Anpressdruck von 1,5 bis 2 Newton ergibt sich durch die Flexibilität der Spitze eine kreisrunde Auflagefläche von rund 20 Quadratmillimetern. Hiermit entsteht auf dem Display des iPads beim Schreiben ein leichter Widerstand, der dem Schreiben auf Papier recht ähnlich ist.
Der Stift liegt gut in der Hand. Das liegt zum einen am angenehm hohen Gewicht von 18,4 Gramm, aber auch an der sehr guten Gewichtsverteilung von 5:4 zugunsten der schwereren Spitze.
Positiv anzumerken ist, dass durch die schraubbare Abdeckung am oberen Ende der Clip entfernt werden kann. Der Stift sieht dann sehr "clean" aus und verschwindet so unauffällig in der Hosen- oder Hemdtasche ohne möglicherweise Fäden zu ziehen.

Trotzdem ist der Stylus nicht ganz zu Ende gedacht: der hintere Aluminium-Teil sollte abnehmbar sein und Wacom hätte darunter noch eine normale Tintenroller-Mine verstecken können. Platz genug bietet der Stift dafür und wer trägt auch zu Zeiten von Smartphone und iPad nicht doch einen normalen Stift mit sich rum. So hätte man eine sehr elegante Schreiblösung für Papier und iPad.

Auf dem iPad
Schreiben und Zeichnen fällt mit dem Bamboo Stylus auf dem iPad sehr leicht. Wer jedoch den Umgang mit Stift und Zeichentablett, bzw. das Schreiben mit einem Stift auf einem etwas älteren Display kennt, wird sich umgewöhnen müssen. Aktuelle Multitouch-Displays bringen hier einen prinzipbedingten Nachteil mit sich: Schreibt man mit dem Stift auf dem Display, berührt man mit dem Handballen immer wieder das Display. Was auf einem weniger sensiblen Display und mit dem passenden Stift völlig unproblematisch ist, wird auf dem iPad zum Problem. Die Handballen-Berührung wird vom Display erkannt und ebenfalls als Versuch etwas zu Zeichnen interpretiert. Wirre Kritzeleien sind die Folge. Der Handballen sollte beim Schreiben und Zeichen also immer ein wenig über dem Display schweben und dieses möglichst nicht berühren.

Lösung
Dieses Problem haben inzwischen aber auch einige Softwarehersteller erkannt und arbeiten an Lösungen hierfür. Eine dieser Lösungen ist in der aktuellen Version von Adobe Ideas realisiert: schreibt man darauf mit einem solchen Stylus, wird eine zufällige Berührung des Displays mit dem Handballen ignoriert und die Kritzeleien gehören der Vergangenheit an. Auch die von Wacom angebotene Software namens Bamboo Paper bietet eine solche Funktion und so ist es damit möglich handschriftliche Notizen sehr flüssig zu schreiben. Bamboo Paper ist derzeit noch kostenlos im App Store verfügbar.

Fazit
Schön designed, gut ausbalanciert, angenehme Haptik und ein gutes Gefühl in der Hand, das bietet der Bamboo Stylus von Wacom. Handschriftliche Notizen oder das Zeichnen und Skizzieren wird so auf dem iPad möglich. Alleine mit dem Finger ist dies kaum zu erreichen.
Leider wird der gute Gesamteindruck durch einen recht hohen Preis getrübt. Wacom selbst biete den Stylus für rund 30,- Euro (5,- Euro Versandkosten) an, Amazon listet den Stylus aktuell für rund 39,- Euro. Der vergleichbare iPad Stylus von Hard Candy ist rund 11,- Euro günstiger und bietet zusätzlich eine austauschbare Kugelschreibermine.

Nachtrag, 5. Juli 2011
Nachdem der Stylus nun einige Tage im Gebrauch ist, bemerkt man, dass die Schreibspitze etwas zu tief im unteren Aluminium-Schaft sitzt. Das hat zur Folge, wenn man den Stylus beim Schreiben etwas zu flach hält, dass bei jedem Aufsetzen des Stylus auf dem Display der untere Aluminium-Rand das Display berührt ... mit dem entsprechenden Geräusch. Klack!
Außerdem scheinen die Leute von Wacom gegenüber Fertigungstoleranzen großzügiger zu sein, als man es erwarten würde: tut man das, was die Bedienungsanleitung "Personalisieren" bezeichnet und montiert den Clip ab, passt die hintere Schraubkappe nicht hundertprozentig auf das Ende des Stylus und sitzt etwas außer der Mitte. Hierdurch ergibt sich ein schmaler Grat zwischen Stylus und Abdeckkappe. Zwar klein, aber das geht besser.

Nachtrag, 10. April 2012
Wacom hat meine Bitte erhört und die Pressemitteilung dazu kam heute an: man hat dem Stift, wie ich es mir gewünscht hatte, eine Kugelschreibermine verpasst und Wacom versteckt diese unter der Kappe am oberen Ende des Stifts.
Wacom schreibt dazu: "Mit dem Bamboo Stylus duo stellt Wacom einen Stift für iPad und Android Tablets vor, der die bewährte Stiftspitze für Touchscreens mit einem hochwertigen Tintenkugelschreiber kombiniert".
Wurde aber auch Zeit ....

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