Mittwoch, Januar 24, 2007

Der Variable-Stunden-Mensch (lat. Homo tempus permutaris)

Firmeninterne Workshops haben die Eigenart die betroffenen Teilnehmer innerhalb kürzester Zeit in einen Zustand geistiger Starre zu versetzen, wie sie ansonsten nur während der krankhaft bedingten Absence Epilepsie auftritt, welche sich zwar im Allgemeinen mit einsetzender Pubertät wieder auswächst, beim Eintreten eines Workshops aber spontan remanifestiert. In Zeiten dieser geistigen Starre geht die Prozessor-Last im Oberstübchen auf 100% und in seltenen Fällen kommt dabei was sinnvolles (oder auch nicht) heraus:

Der Variable-Stunden-Mensch (lat. Homo tempus permutaris)
Ich verfolge seit geraumer Zeit die Theorie, dass, wie Albert E. aus P. schon im Rahmen seiner speziellen, nachfolgend auch anhand der allgemeinen, Relativitästheorie mehr oder weniger bewiesen hatte, Zeit eine recht unbeständige Angelegenheit ist, sich zum Beispiel schon von der klitzekleinsten Gravitationsveränderung aus dem Gleichgewicht bringen läßt, und genau dies ist der Punkt wo meine persönliche Theorie ansetzt: von der Graviation mal abgesehen ist ein viel interessanterer einflussnehmender Faktor weniger natürlicher als vielmehr persönlicher Herkunft. Persönlich insofern, dass diese beeinflussenden Faktoren die Zeit nicht mehr umfassend beeinflusst und die entstehenden Veränderungen sich nur noch auf einzelne Individuen auswirken und somit bei gleichbleibender Umgebungszeit (gibts das Wort schon? Wiki sagt nein ... Somit setze ich meine Flagge drauf und erkläre es zu ausschließlich schlemmblogschem Territorium), welche sich höchstens Alberts Theorien hingibt, deren Relativzeit extremen Schwankungen unterliegt.

Ein Beispiel: Axel P aus S ist ein typischer Vertreter des Homo tempus permutaris. Innerhalb dieser Spezies gehört er zu Gruppe der 18-Stunden-Menschen: acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen (davon 6:30 Std auf der Couch vor laufendem Fernseher), eine Stunde lesend (und pressend) auf der Schüssel und eine Stunde rauchenderweise oder Fastfood aus der Mikrowelle vertilgend. Macht 18 Stunden pro Tag. Mehr bleibt da nicht mehr übrig. Der arme Kerl hat einfach keine 24 Stunden zur Verfügung. Wo sind die fehlenden Stunden?

Ein anderes Beispiel: Miriam H aus A gehört offensichtlich zur Untergruppe der 30-Stunden-Menschen. Acht Stunden schlafen, zwölf Stunden Kinder hüten, drei Stunden Haus von oben bis unten putzen, zwei Stunden Essen zubereiten und einen winzigen Teil diese zubereiteten Speisen auch selbst verputzen. Dann noch zwei Stunden mit dem Ehemann TV schaun um anschließend noch drei Stunden Schmuck selbst zu entwerfen und gleich auch herzustellen, einige Aquarelle malen und noch ein paar Laubsägearbeiten anfertigen. Suma sumarum 30 Stunden pro Tag.

Da erklärt sich dann vieleicht auch wo die sechs verlorenen Stunden des Axel P aus S hingekommen sind. Bedeutet dies, dass es vieleicht ein speziesübergreifendes Gleitzeitkonto gibt, die Lebenszeitsouveränität damit nur illusorisch ist und man schaun muss, dass man seine virtuelle Stechkarte beizeiten auf Vordermann bringt?

Das bietet einiges an Potential für die nächste Starre ...

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