Sonntag, Juni 10, 2007

Fahrrad fahren ....

Letztens legte mir mein Doc nahe, dass ich doch bitteschön mal langsam anfangen sollte Sport zu treiben und untermauerte diese Forderung auch gleich noch mit exakt 842 Gründen.

Gesagt, getan ... mein etwa mindestens zwanzig Jahre altes Mountain-Bike (hießen die Dinger vor zwanzig Jahren eigentlich schon so oder durfte man die damals noch ungestraft "Fahrrad" nennen?) im Keller gesucht und auch gefunden, festgestellt, dass dessen Reifen sich mehr oder weniger in Gummibrösel aufgelöst hatten, also neue Schläuche und Mäntel gekauft und gleich noch n neuen Lenker weil mit solch einem Gold-farbenen Hörnchenteil wie da montiert war, kann man sich ja heute nicht mehr vor die Tür trauen und also stattdessen einen schwarzen Downhill Lenker montiert, dazu noch ein paar neue Griffe, der Rahmen in oversized Alu, Deore Schaltung und Suntour Bremsen sind soweit noch ok ... alles mal flüchtig saubergemacht, neu eingestellt und los gings.

Ja von wegen ... "los gings".

Da ich regelmäßig auf meinem Hometrainer - stop ... die Dinger heißen ja mittlerweile "Spinning Bike" - Kalorien verbrenne war es konditionell ja durchaus ok. Aber irgendwie hat sich unser Wald in den letzten beiden Jahrzehnten doch ein klitzekleines bisschen verändert. Wo ich als Kind spielenderweiße täglich mehrere Stunden verbrachte, kenne ich mich heute nicht mehr aus. Wo früher - so war ich sicher - klasse Wege waren, sind heute nicht mal mehr Tramelpfade zu finden, von der schön angelegten Brunnenanlage mit Kneip-Becken ist nicht viel mehr als ein Tümpel übrig geblieben und ... hoppla .... irgendwas ist da im Gange, denn der kleine Bachlauf wo wir früher Dämme und Wassermühlen bauten wird nun umsäumt von frisch gepflanzten Laubbäumen mit Anti-Rotwild-Knabberschutz. Das sieht ja fast aus als wollten unsere städtischen Baumwächter da eine "Bach Allee" bauen ...


Und so steh ich schon nach kurzer Zeit mal wieder am Ende eines ehemals breiten Fußweges, vollkommen zugewachsen und auch nicht ansatzweise zu erahnen in welche Richtung das hier nun weitergehen soll. Sonne is leicht rechts hinter mir, es ist halb zehn also muss ich mich leicht links halten ... querfeldein durchs Unterholz. Mist ... heute nacht hats wohl ohne Ende geregnet und Boden und darauf liegendes Laub ist tief und glitschig.
Egal, geht schon und da frag ich mich doch warum eigentlich immer so ein Bohei um immer leichter konstruierte Mountainbikes gemacht wird. Die allermeisten Feierabend-Mountainbiker fahren doch, um abzuspecken, Kondition zu bekommen und vieleicht auch etwas Kraft. Ok, ich hätte da noch den zusätzlichen Bedarf meinen nicht vorhandenen Waden etwas Volumen zu verschaffen, aber das sei hier nur am Rande erwähnt. Je leichter das Bike, desto leichter läßts sich fahren ... aber wer will schon "leicht"? Soll ja schwer sein, soll ja Arbeit sein und Anstrengung soll auch dazugehören. Warum wird mir dann in den Fahrrad-Läden immer das "kongeniale federleichte Super-Trainingsgerät" von der_und_der Marke angeboten. Zum Schnäppchenpreis von €1.299,- ... Bitteschön? 1300 Eurolinchen für'n Fahrrad? Nico würde nun sagen die "hann de Schuss nädd geheerd". 2.600,-DM fürn Fahrrad? Sorry .. aber in solchen Momenten falle ich des öfteren Mal in das alte Schema des "was wär'n das in Doitschmarks". Was rechtfertigt denn den Preis eines 1.300-Euro-Fahrrades? Also ich werde sicher noch einige Kilometer meinem alten Bike treu bleiben. Dunkelrot, No-Suspension, schwer wie blei aber das erhöht doch nur den Trainingseffekt. Nur das mit der "No-Suspension" ... also meinen Schultern und Rücken würde ein wenig Suspension sicher gut tun.

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